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Grundsätzliches zur Haltung

Unsere Europäische Landschildkröten sollten nach Möglichkeit ganzjährig außer Haus gehalten werden. Hierzu bedarf es aber einiger Anstrengungen unsererseits um die klimatischen Nachteile Deutschlands gegenüber den Heimatländern der Landschildkröten, wie z.B. Griechenland, auszugleichen.

 

Auf eigenen Seiten beschreibe ich das Freigehege und das Frühbeet, die in jedem Fall für eine artgerechte Haltung notwendig sind.

 

Die Tiere sind trotz Geburt in der Gefangenschaft Wildtiere, die sich in keinster Weise an unser Klima angepasst haben. Sie haben alle Ansprüche, die sie in der Natur auch haben. Unsere Aufgabe muss es sein (gesetzlich vorgeschrieben) diesen Ansprüchen zu genügen. Für eine artgerechte Haltung ist ein Garten mit viel Sonnenlicht notwendig. Die Tiere fühlen sich dann auch bei uns wohl und bleiben gesund.

Es ist einfacher, eine Gruppe von mehreren Schildkröten zusammenzuhalten und aufzuziehen. Die Tiere sind aktiver und fressen auch besser.

Adulte Tiere - Zuchtgruppe

Freigehege 1990

Dieses Bild ist mehr als 20 Jahre alt! So sah früher unser großes Freigehege, mit einfachem Frühbeet aus.

 

Die auf dem Bild gezeigte Freianlage ist über 30 qm groß. Sie liegt in Südlage und hat somit im Sommer von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr Sonneneinstrahlung. Sie ist reichlich strukturiert mit Steinen, Kleingewächsen und alten Baumstämmen. Ein Legehügel wird sehr gern zur Eiablage angenommen. 

Die Einfriedung sollte 40 cm hoch und witterungsbeständig sein. Eine Versenkung in den Boden ist nach meiner Erfahrung (entgegen oftmals geäußerten Meinungen von 10 cm bis 50cm!!!) nicht notwendig. Eine Ausnahme stellt die Haltung von Vierzehenschildkröten dar, da diese in der Wildnis sich meterlange Gänge graben. Bei ausreichend großer Fläche und interessant gestaltetem Innenraum haben meine Tiere kein Bedürfnis "auszubrechen".

Die Schutzhütte ist in die 8 qm große Frühbeetanlage integriert.

 

In dem Gehege ist auch ein Eiablagehügel angelegt. Dieser wird bewuchsfrei gehalten, die Hauptfläche ist in Richtung Süden ausgerichtet. Die Erde wurde mit Sand und Humus aufgelockert. Bereits Anfang Mai erfolgen i.d.R. die ersten Eiablagen. Durch die zentrale Lage dient der Hügel auch als Sichtschutz innerhalb des Geheges.

Außerdem wurde die gesamte Anlage ziemlich "wild" gestaltet, d.h. mit Steinen und Wurzeln wurden Klettermöglichkeiten geschaffen. Niedrig wachsende Pflanzen, wie Zwergginster, Palmlilie oder Erika bieten den Tieren Schutz, insbesondere an heißen Sommertagen.

 

Durch Pflanzen, Steine, Wurzeln u.a. kann man das Gehege recht strukturieren, so dass sich die Tiere nicht immer sehen. Außerdem wirkt das Gehege interessant, nicht nur für unser menschliches Auge sondern auch für die Tiere.

 

Fünffingerstrauch - Potentilla

Ein wunderschöner Kleinstrauch fürs Gehege ist der sog. Fünffingerstrauch - lat. Potentilla. Es gibt diese in 3 Farbvarianten. Nach meiner Erfahrung bleibt die "rote/goldfarbene" Form am niedrigsten mit ca. 30 cm. Die Gelbe ist mittelhoch und die Weiße erreicht eine Höhe von ca. 60 cm.

Durch seine Form bildet er den sog. "lichten Schatten", den die Tiere bevorzugen.

Er blüht tatsächlich vom Mai bis Oktober.

Er ist sehr pflegeleicht und läßt sich im Herbst gut zurückschneiden.

 

Kräuterwiese

Neben diesem Gehege befindet sich die sog. Futterwiese. Durch ein entfernbares Teil der Umfriedung kann der Zugang zu diesem ca. 60 qm großen verwildertem Rasen freigegeben werden. Dort wachsen vielerlei Arten von Wildpflanzen.

 

Ein oder zwei Mal in der Woche können die Tiere dann nach Belieben dort fressen und auch wieder selbständig in die Schutzhütte zurückkehren.

 

 

Wasserschale

Ein Wasserangebot sollte den Tieren ständig zur Verfügung stehen. Auch wenn die Tiere sehr sparsam mit ihrem Wasserhaushalt umgehen können, so dient es doch zur Vorbeugung aller möglichen Krankheiten des Magen-Darm-Traktes.

 

Wasser sollte täglich in einer flachen Schale (z.B. Blumenuntersetzer aus Ton) frisch angeboten werden. Da viele Schildkröten mit dem ganzen Körper in das Wasser sitzen koten sie auch dort gerne ab. Deshalb sollte der Bereich um die Waserstelle gut zu reinigen sein. 

 

Für die Harnausscheidung ist Wasser wichtig. Der Harn ist zweiphasig; einerseits wird wässeriger bis schleimiger, durchsichtiger Harn abgesetzt, andererseits wird die wasserunlösliche Harnsäure als weißer, sämiger Brei abgegeben.

 

 

Kotabgabe

Der Kot einer Schildkröte gibt einen ersten Aufschluss über den "Gesundheits"-Zustand des Magen-Darm-Traktes.

Der Kot einer Landschildkröte sollte fest, wurstförmig und dunkel sein.

Hier sehen Sie, im linken Bild, einen Kotballen einer T.h.h. aus Südfrankreich im dortigen Biotop. So sieht also der Kot einer Landschildkröte in der Natur aus.

Auf dem rechten Bild sehen Sie zwei Kotballen (links "aufgeschnitten") einer T.h.b aus dem Freigehege der Villa-Testudo. Die Tiere werden fast zu 50% mit den Heupellets der Fa. AGROBS (siehe Ernährung) gefüttert.

Deutlich sind auf beiden Bildern die Rohfaseranteile noch zu erkennen; die Farben sind identisch sowie die Konsistenz. 

Dieses sollte uns ein Hinweis sein.


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Diese Seite wurde am 02.12.2024 zuletzt aktualisiert

 

 
 
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